Am 21. Juni hat Aroha ihren großen Tag. Gemeinsam mit unseren Freunden Krista und Peter feiern wir Aroha´s Taufe in Frankreich mit einer Flasche österreichischem Sekt.
Mit unserer frisch getauften Aroha, haben wir auch keine Angst vor dem aufziehenden Gewitter. Außerdem ist sie hier ja nicht das einzige Boot.
Hurra! Am nächsten Tag können wir auch endlich die Solarmodule montieren. Dabei legen wir großen Wert auf eine sauber aufgeräumte Arbeitsumgebung.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Bucht von St. Tropez starten wir am 26.Juni um viertel sechs Uhr früh unsere erste Überfahrt. Direkt zur Insel Menorca, der kleinen Schwester von Mallorca. Die Entfernung beträgt etwa 230 Seemeilen, das entspricht ca. 426 km, bei einer geschätzten Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 Knoten (5 Seemeilen in der Stunde) sind das 46 Std. Fahrtzeit. Der Leuchtturm auf der Ile de Levant, den wir gegen 7 Uhr früh passieren, ist das letzte Land, das wir vor Menorca sehen. Danach gibt es nur Himmel und Meer und wir mit unserer Aroha mittendrin.
Zunächst verläuft die Überfahrt auch sehr gemütlich. Mit Rückenwind von 3 Beaufort fahren wir 5,5 Knoten. Nachdem Äolus der Windgott aber seine Siesta beendet und beschlossen hat, jetzt aus Westen zu wehen, fahren wir hart am Wind mit 6 Knoten dahin. Zu Sonnenuntergang haben wir bereits 2 Reffs und 6,5 Knoten Geschwindigkeit. Hart am Wind bedeutet das eine ordentliche Krängung, also Schräglage des Bootes, die bei Durchgang der gut 1m hohen Wellen noch zusätzlich verstärkt wird. Kurz nach Neumond durch die ziemlich finstere Nacht zu „brausen“, da habe ich doch ein ungutes Gefühl. Hinunter in die Kajüte zu gehen, um zu schlafen, während Eric wacht, daran war nicht zu denken. Also legen wir uns im Ölzeug und angegurtet abwechselnd im Cockpit auf die Bank und dösen eine Runde. Gegen 3 Uhr früh holen wir das Großsegel ein, da der Wind mittlerweile Stärke 6 und unsere Fahrtgeschwindigkeit 8 Knoten erreicht hat, weil wir nicht mehr weiter reffen können und wir in der Nacht doch eine größere Sicherheit haben wollen.
Bei Morgendämmerung lässt der Wind nach und dreht auch etwas, da können wir das Großsegel wieder setzen. Um 19 Uhr 41 nach nur 38,5 Stunden ankern wir in der Bucht Fornells auf Menorca.
Am nächsten Abend besichtigen wir Fornells und einen Tag später segeln wir weiter in die Bucht Cala Teulera bei Mahon im Südosten von Menorca. Dieser Ankerplatz ist sehr klein aber gut geschützt und daher voller viel zu eng nebeneinander ankernden Booten. Neben uns liegt ein sehr großes aber älteres Segelboot mit Flagge der englischen Kanalinseln, das zu unserer großen Freude ab 5 Uhr abends beinahe die ganze Nacht hindurch motort, damit sie Fernsehen können. Wir müssen alle Luken schließen, da die Abgase bei uns hereinströmen.
Bei Sonnenaufgang starten wir die Weiterfahrt nach Ibiza. Geplante 160 Seemeilen, 32 Stunden. Diesmal ist es eine angenehme Überfahrt, wenn auch teilweise unter Motor. Bei schwachem Wind können wir sogar mitten im Mittelmeer baden gehen! In der Nacht halten wir 3-stündige Wachen, während der andere unten schläft. Dabei stellt der Wachhabende einen Wecker für jeweils 15 Minuten, macht einen Rundumblick und wenn nichts los ist, döst er wieder eine Viertelstunde. So lässt sich die Wache ganz gut überstehen. Und um halb 10 Uhr früh werfen wir nach nur 29 Stunden den Anker in der Portinax-Bucht auf Ibiza.
Am Freitag verlassen wir Ibiza und fahren nach Javea ans spanische Festland, wo Freunde von uns gerade Urlaub machen.