Da wir noch auf einige Teile unserer Ausrüstung, insbesondere die Solarpaneele warten müssen, und wir ja auch das Boot noch ausgiebig testen wollen, verbringen wir die Tage im Umkreis von Antibes.
Segeln zu den Iles des Lerins und ankern in der Bucht von Juan les Pins.
Keine Bilder in der Galerie.

Leider verschlechtert sich das Wetter sehr, es wird regnerisch und sehr kalt. In der Früh hat es im Boot nur mehr 10 Grad und abends müssen wir einheizen, um nicht zu erfrieren. Diese Überlastung hat die Heizung auch sofort übel genommen und die Sicherung ist abends durchgebrannt. Natürlich haben wir noch keine Ersatzsicherungen gekauft, also heißt es frieren. Glücklicherweise hatten wir wenigstens die Schlafsäcke eingepackt und aneinanderkuscheln hilft auch. Wir hatten zwar damit gerechnet, dass es abends noch kühl wird, aber auf Winter waren wir nicht eingestellt. So sind wir zur Belustigung der Passanten im Ölzeug in der Stadt unterwegs, um einzukaufen, da wir für die Ersatzsicherungen bis nach Antibes fahren müssen. Die Segeljacken sind die einzigen warmen und regenfesten Jacken, die wir auf die „Barfußroute“ mitgenommen haben.

Aber auch die Regentage gehen vorüber und das Kondenswasser, das sich nachts überall auf dem Boot bildet, wird von der Sonne rasch getrocknet.

Am Mittwoch, dem 22. April, wagen wir uns sogar erstmalig ins Meerwasser und abends können wir erstmalig einen Sundowner nehmen

Wir machen Ausflüge und besichtigen die Insel St. Marguerite und die Insel St. Honorat, die gemeinsam die Iles des Lerins bilden, Juan les Pins, Cap d´Antibes und übernachen ankernd in Buchten.

Am 28. April gibt es eine Sturmwarnung und außerdem benötigen wir auch wieder Strom und Wasser. Wir telefonieren sämtliche Häfen der Umgebung an, aber nirgends ist ein Platz frei. Erst am Nachmittag ruft uns der Hafenkapitän der Marina von Baie des Anges (Engelsflügel) zurück, sie haben einen Platz für uns frei.

Mühsam quetschen wir uns in die schmale Lücke zwischen ein Motorboot und den Steg. Und wir hatten wirklich großes Glück, denn der schon heftige Wind wird immer stürmischer und erreicht am nächsten Tag bis zu 35 Knoten (7 Beaufort). Da wäre es draußen sehr ungemütlich bis gefährlich geworden. Denn trotz Sicherung mit Leinen und Mooring wird unser Boot noch gut einen Meter in alle Richtungen hin- und hergeschoben. Auch das Heulen des Windes hört sich im sicheren Hafen nicht so schrecklich an. Daher bleiben wir gleich noch 2 Tage im Hafen, füllen die Pantry mit neuen Vorräten und ergänzen unsere Ausrüstung mit jenen Teilen, die man erst vermisst, wenn man wirklich an Bord lebt.

Nachdem sich der Sturm wieder gelegt hat, segeln wir nach Villefranche, dort ist die Bucht jedoch dermaßen mit Booten überfüllt, dass wir uns in die Nachbarbucht von Beaulieu legen. Die erste Nacht verläuft auch ruhig, wir spazieren am nächsten Tag zum Cap vor und nach St. Jean.

Im Morgengrauen des zweiten Tages weckt uns jedoch das Heulen des Windes und das immer heftiger werdende Schaukeln des Bootes. Der angesagte mäßige Wind von 3-4 Beaufort, den die Berge großteils abfangen sollten, hat um das Cap herum in die Bucht geblasen und wurde vielleicht auch noch durch den Capeffekt auf 6 Bf. verstärkt. Im kürzester Zeit bauen sich die Wellen auf 2m auf und unser Boot wird wild hin- und hergeschaukelt. Das hinten angebundene Beiboot steigt aus dem Wasser in die Höhe und unsere darin vergessenen Paddel suchen das Weite. Da wir immer mehr gegen Land getrieben werden, müssen wir schnellstens den Anker aufholen und ablegen. Eric in Schwimmweste und am Bugkorb angeseilt, bedient die Ankerwinsch, während die Wellen sich über das Deck erbrechen.
Wir verlegen uns in die tiefe Bucht von Villefranche, die uns vor Wind und Wellen Schutz bietet. Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir mit den Dinghi an Land, überqueren das Cap und suchen am Strand nach unseren Paddeln, die wir auch tatsächlich finden. Eines hat sich in einem kleinen Privatstrand verfangen, das zweite liegt etwa 100m weiter am Felsen.

Wir bleiben auch die nächste Nacht in der Bucht und wandern zum Fort und durch die schöne Altstadt von Villefranche.